Der Schöpfer im Flow

Seine Kreationen locken in Oasen des Wohlfühlens, die sich die Natur zum Vorbild nehmen. Er verplichtet sich der Aufgabe, aufsehenerregende Räume für die Work-Life-Balance zu schafen. Und sein aktueller Titel lautet „Deutscher Innenarchitekt des Jahres“ – Nik Schweiger trägt ihn cool.

Beim Erfolg sind Macher und Werk kongruent. Ein Phänomen, das auch Nik Schweiger stilvoll beweist. So lässig und natürlich wie er wirkt, erscheinen auch die loungigen Räume, die er als Innenarchitekt kreiert. In ihnen soll sich der Mensch in erster Linie wohlfühlen. Renommierte Kollegen kürten ihn daher 2009 in geheimer Wahl aus ihrer Mitte – zum „Deutschen Innenarchitekten des Jahres“. Den jüngeren Bruder des zurzeit noch etwas prominenteren Schauspielers Til Schweiger erfüllt das mit „Stolz“.

In seiner Designsprache mit weichen, fließenden Übergängen fokussiert er sich auf die Balance von Work und Life. Zum Beispiel in seinem jüngsten Projekt, im Dachgeschoss des Frankfurter Designhotel Roomers: Hier gestaltete Nik Schweiger ein lichtdurchlutetes Ambiente für Meetings und Konferenzen. Daran grenzt sich ein Spa und ein prächtiger Blick auf die Skyline. Für seine organisch geformten Schöpfungen vereint er Kontemplation, Kommunikation und Kreativität.

Diese „drei K‘s“ sind seine Philosophie und sein stilbildendes Entwurfskonzept lautet „Modern Recreation“. Räume haben für ihn eine „inspirierende Kraft“. Sie inszeniert er mit einem Mix aus Material, taktilen Reizen, Licht, Ton und Farben. Nur so wächst eine Atmosphäre, die Genuss wie Gesundheit fördert. „Der Intellekt wird besonders dann stimuliert, wenn alle Sinne eine gemeinsame Wahrnehmung erreichen“, sagt er. Dass Ratio und Emotion die perfekte Einheit bilden, spüre man sonst nur in der Natur.

Und auf der Spur dieses Gefühls von Flow ist er für nationale wie internationale Aufträge. Zusammen mit seinem 2005 gegründeten Label 3 Deluxe Biorythm. Nachdem er in den 80er Architektur in Wiesbaden studierte und in den 90ern bei Philipp Starck, Matteo Thun und meiré&meiré in die Lehre ging, scharrt er nun in Berlin ein 40-köpiges, interdisziplinäres Team für Großprojekte um sich.

Darin tummeln sich Architekten, Innenarchitekten, Grafiker sowie Medien- und Produktdesigner. Fern jeden Dogmas schaffen sie reizvolle wie verführerische Oasen. Wie sie Schweiger auch schon umsetzte bei Sven Väths Frankfurter Cocoon Club, im Hamburger Club La Nuit oder im Berliner Hotel Mandala.

Zurzeit widmet sich der 44-Jährige einem Health Style Pool, aber auch eine Liquid Architecture Leuchte wartet auf dem Auftragszettel. Nik Schweiger designt die Welt also einfach erfolgreich, aber gelassen weiter. Sie wird dadurch erheblich relaxter.